Sonntag, 20. Mai 2012

Rezension: Seegrund



Autor: Volker Klüpfel und Michael Kobr
Verlag: Piper
Genre: Krimi, Heimatkrimi
Sprache: Deutsch
Seiten: 352
Bewertung: 5 von 5 Sternen

Klappentext: Statt Kässpatzen essen zu dürfen, muß Kluftinger nun seinen neuen Fall lösen: Am Alatsee bei Füssen macht er eine schreckliche Entdeckung - am Ufer liegt ein lebloser Taucher in einer riesigen roten Lache. Was zunächst aussieht wie Blut, entpuppt sich als eine seltene organische Substanz aus dem Bergsee. Kluftinger, der diesmal bei den Ermittlungen sehr zu seinem Mißfallen weibliche Unterstützung erhält, tappt lange im dunklen. Der Schlüssel zur Lösung des Falles muß tief auf dem Grund des geheimnisvollen, sagenumwobenen Sees liegen. Viele scheinen etwas zu wissen, doch überall trifft der Kommissar auf eine Mauer des Schweigens...

Inhalt: Weihnachten steht vor der Tür und Klufti erlebt einige Überraschungen. Erst schleppt sein Sohn eine neue Freundin an, die sich als Japanerin entpuppt und dann findet Kluftinger beim Familienausflug auch noch eine Leiche, die letztendlich gar keine Leiche ist. Der Kommissar muss sich fortan durch ein Gespinst aus Mythen wühlen, die rund um den Alatsee gesponnen wurden. Was ist tatsächlich dran an den unheimlichen Legenden? Und als ob das an sich nicht schon anstrengend genug wäre, muss Kluftinger sich auch noch mit seiner kettenrauchenden Füssener Kollegin Marx rumschlagen, die er immer für einen Mann gehalten hat.

Meine Meinung: Das ist der erste Band der Kluftinger-Reihe, den ich gelesen habe. Nachdem ich beide Verfilmungen toll fand, habe ich mir von meinem Papa sämtliche Bücher ausgeliehen :) Und ich kann sagen, dass die Bücher mindestens genauso gut sind, wie die Filme!
Was natürlich das besondere an diesen Krimis ist, ist der Humor, der an sich immer zur Stelle ist. Ich habe immer mit einem Schmunzeln auf den Lippen gelesen. Kluftinger selbst ist eine so herrlich verschrobene Person, dass man manchmal laut loslachen könnte. Dazu kommen noch die Allgäuer Eigenheiten, bei denen ich mich so oft an meine eigene schwäbische Heimat erinnert gefühlt habe. Hier fand ich es toll, dass ich vorab schon die Verfilmungen gesehen habe, weil ich mir so auch super vorstellen konnte, wie die Personen reden. In den Büchern findet man ja nur teilweise Dialekt, was aber auch gut ist, da es sonst sicherlich recht anstrengend zu Lesen wäre. Kurzum: Mir hat der Witz in dieser Story sehr gut gefallen.
Wer nun denkt, dass es bei Kluftinger-Romanen nur um das Allgäu und ein bißchen Komik geht, liegt vollkommen falsch. Im Mittelpunkt steht ganz klar der Kriminalfall, den es zu lösen gilt. Und der Fall in "Seegrund" ist sehr spannend. Da hat man die Leiche, die gar keine ist, verschiedene Mythen um den Alatsee und eine ganze Gruppe von Verdächtigen, die ein großes Geheimnis verbindet. Ich habe beim Lesen immer gespannt mitgerätselt. Hier hat mir auch gut gefallen, dass es immer wieder Passagen gibt, die aus der Sicht von den Personen erzählt werden, die an der Verschwörung beteiligt waren. Diese Zwischensequenzen werden als Rückblicke erzählt, mal passiert etwas vor ein paar Monaten, dann wieder um 1940 herum. Man muss sich als Leser selbst das Puzzle zusammensetzen, wie denn diese Fetzen zusammengehören.
Ich kann "Seegrund" allen Krimi-Fans empfehlen, die auch einen Sinn für Humor haben. Man muss die beiden Vorgänger-Romane nicht unbedingt gelesen haben, sondern kann auch direkt beim dritten Band einsteigen. Falls ein Handlungsstrang auf die Vorgängerbände aufbaut, wird alles noch mal kurz erklärt. Vor allem Leute, die schon mal im Allgäu waren oder, die aus dem Süden Deutschlands stammen, werden sicherlich einige Eigenheiten erkennen und sich köstlich darüber amüsieren.

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