Titel: Die Enklave
Autor: Ann Aguirre
Verlag: Blanvalet
Genre: Young Adult, Dystopie
Sprache: Deutsch
Seiten: 352
Bewertung: 4 Sterne von 5
Klappentext: Die Oberfläche der Erde ist durch Säureregen und glühende Hitze unbewohnbar geworden. In den U-Bahn-Tunneln einer zerstörten Großstadt leben die junge Jägerin Zwei und ihr Partner Bleich, die sich Tag für Tag bemühen, genug Nahrung für ihren Stamm zu erlegen. Da wird Zwei an die Oberfläche verbannt. Ein sicheres Todesurteil! Darum kann sie kaum glauben, dass Bleich beschließt, sie zu begleiten. Doch der würde alles tun, um Zwei nicht zu verlieren...
Inhalt: New York wurde aufgrund einer vor Jahren tobenden Seuche evakuiert und ist nur noch eine Geisterstadt. In den alten U-Bahn-Tunneln hat sich eine neue Gesellschaft gebildet. Hier leben die Menschen in kleinen Siedlungen, die von den Ältesten regiert werden. Auch Zwei lebt hier in ihrer Enklave. Zu Beginn des Buches wird sie zur Jägerin ernannt und muss nun zusammen mit ihrem Partner Bleich auf Beutejagd in die Tunnel gehen. Ein gefährlicher Job, da in den Tunneln nicht nur Menschen leben, sondern auch die sogenannten Freaks, die scheinbar Mutationen sind, die sich von Menschenfleisch ernähren. Doch eines Tages wird Zwei an die Oberfläche verbannt, für ein Verbrechen, das sie nicht begangen hat. Zu ihrer Überraschung schließt sich Bleich ihr an. So hat Zwei höhere Überlebenschancen, vor allem da Bleich ursprünglich oben gelebt hat. Zwei erkennt, dass es oben ganz anders ist, als es in der Enklave dargestellt wurde. Die Menschen könnten an der Oberfläche leben, doch anscheinend wollen die Anführer nicht ihr gewohntes Regime aufgeben und belügen die Bürger daher. Allerdings ist es in New York auch sehr gefährlich, da sich Gangs in den Straßen herumtreiben. Doch Bleich glaubt, dass es außerhalb der Stadt einen Ort gibt, an dem alles gut ist. Das hat ihm zumindest sein Vater immer erzählt. Und so machen sich Zwei und Bleich auf den Weg Richtung Norden auf der Suche nach einer besseren Welt.
Meine Meinung: Das Buch hat mir gut gefallen. Die Enklave ist vor allem die Geschichte einer Reise. Aus den immer dunklen Tunneln unter der Stadt, durch die Geisterstadt New York, über verwaistes Land, bis zum Norden, wo buchstäblich die Erlösung wartet. Die Handlung ist sehr actionreich und schnell. Es gibt viele Kampfszenen, die auch recht blutig beschrieben werden. Die Stimmung ist ziemlich beklemmend und düster. Schon allein die Vorstellung in den Tunneln zu leben und noch nie Tageslicht gesehen zu haben, ist sehr beängstigend. Auch die Beschreibung der Enklave, in der Zwei lebt, ist beunruhigend. Die Ältesten sind stets darauf bedacht, die Bürger dumm zu halten und Vergehen gegen die Regeln hart zu bestrafen. So soll das Überleben gesichert werden. Zu Beginn kam mir die Enklave gar nicht so schlimm vor, doch mit der Zeit hat man bemerkt, dass sehr viel falsch läuft in dieser Gesellschaftsform: Wer im Weg ist, wird still und leise beseitigt. Um Exempel zu statuieren, werden Unschuldigen Straftaten angehängt. Menschlichkeit gibt es hier nicht. Es war erschreckend sich vorzustellen, was dort abläuft und vor allem, dass die meisten Bürger gar nicht gesehen haben, dass etwas falsch ist daran. Die Liebesgeschichte zwischen Zwei und Bleich fand ich schön, aber etwas zu dürftig. Es gab nur wenige Szenen und irgendwie kam das so plötzlich von einem Moment auf den anderen. Aber ich denke, dass es in erster Linie kein Liebesroman sein soll, sondern eine Geschichte über die Apokalypse, da kann man das verzeihen.
Wer eine actionreiche Story lesen möchte, die auch zum Nachdenken anregt, ist hier richtig.