Samstag, 28. Juli 2012

Rezension: 13 Little Blue Envelopes


Autor: Maureen Johnson
Verlag: HarperTeen
Genre: Young Adult, Contemporary
Sprache: Englisch
Seiten: 368
Bewertung: 3 von 5 Sternen

Klappentext: Would you follow the directions? Would you travel around the world? Would you open the envelopes one by one?

Inside little blue envelope 1 are $ 1,000 and instructions to buy a plane ticket.
Envelope 2 contains directions to a specific London flat.
The note in envelope 3 tells Ginny: Find a starving artist.
Because of envelope 4, Ginny and a playwright/thief/bloke-about-town called Keith go to Scotland together, with somewhat disastrous – though utterly romantic – results.

Everything about Ginny will change this summer, and it’s all because of the 13 little blue envelopes.

Inhalt: Ginny erfährt, dass ihre Tante Peg noch ganz jung an einem Hirntumor gestorben ist. Peg war immer ihre leicht verrückte Verwandte, die sich als Künstlerin bezeichnet hat und um die Welt gereist ist. Als Ginny nun einen Stapel Briefe von Tante Peg erhält, die sie erst nach und nach öffnen darf und die sie selbst auf eine Reise quer durch Europa schicken sollen, ist ihr sofort klar, dass sie dies für ihre verstorbene Tante machen möchte. So begibt sich Gin also auf eine verrückte Reise ins Unbekannte, ohne zu wissen, wohin die 13 kleinen blauen Briefe sie lotsen werden. Ihr offenbart sich eine Welt voll ungeahnter Freiheiten, aber auch voll Risiken. Wohin wird es Ginny verschlagen, wen wird sie auf ihrer Reise antreffen und was kann sie über Peg und sich selbst herausfinden?

Meine Meinung: "13 Little Blue Envelopes" habe ich mir gekauft, da es sich nach einem tollen Sommerbuch angehört hat: Ein amerikanischer Teenager reist quer durch Europa. Das Buch konnte meine Erwartungen zum Teil erfüllen. Ja, es ist aufjedenfall ein typisches Buch für den Sommer. Es ist locker, flockig geschrieben und eine leichte Kost. Allerdings ist es auch sehr unrealistisch, daher bin ich leider nicht hundertprozentig glücklich mit der Story.

Zuerst möchte ich auf die Grundidee des Buches eingehen. Diese hat mir sehr gut gefallen. Ginny bekommt diese mysteriösen 13 Briefe und darf immer nur einen öffen. Darin wird ihr gesagt, wohin es als nächstes geht und sie bekommt eine Aufgabe, die sie am Zielort erfüllen soll. Erst, wenn sie diese Aufgabe erfüllt hat, darf sie den nächsten Brief lesen. Sie bekommt ein Reisegeld von ihrer Tante zugeteilt, zusätzliches Geld darf sie nicht mitnehmen, genauso kein Handy oder Laptop. Sie darf mit niemandem in den USA kommunizieren und auch keine Reiseführer mitnehmen. Das alles ist echt eine tolle Idee und verspricht spannende Unterhaltung. Der Haken an der Sache ist aber, dass ich mir wirklich nicht vorstellen kann, dass eine 17jährige einfach so von ihren Eltern die Erlaubnis bekommt auf so eine Reise ins Ungewisse zu gehen und das auch noch ganz allein. Vorallem werden Ginnys Eltern als eher konservativ beschrieben, da passt das ja noch weniger. Meiner Meinung nach, wäre es besser gewesen, wenn die Autorin Ginny einfach etwas älter beschrieben hätte. 18, 19 oder 20 hätte ja von mir aus schon gereicht. Da wäre sie wenigstens volljährig und alles wäre etwas realistischer rübergekommen.

Der Schreibstil ist sehr gut und passt prima zu dem Buch. Die Autorin schreibt schön locker flockig und einfach. Die einzelnen Briefe von Tante Peg sind auch tatsächlich als Briefe dargestellt und stechen daher schön ins Auge. Da die Handlung aus Ginnys Sicht geschildert wird, erfährt der Leser auch immer erst zeitgleich mit ihr, was als nächstes ansteht. Somit bleibt die Lektüre spannend und man möchte immer wissen, was wohl im nächsten Brief steht.

Ginny ist unser Hauptcharakter und an sich ganz sympathisch, doch einige Entscheidungen, die sie trifft, sind recht fragwürdig. Vielleicht kann man das damit entschuldigen, dass sie eben noch ziemlich jung ist, aber ich denke, dass sie kein gutes Vorbild für jüngere Leser ist. In dem Buch soll es natürlich darum gehen, die Welt anders zu erfahren und zu sich selbst zu finden, aber etwas Vorsicht wäre vielleicht doch nicht soooo fehl am Platz. Ginny ist für meinen Geschmack zu naiv. Ich kann beispielsweise ihre pseudo Liebesgeschichte mit Keith nicht nachvollziehen. Da ist sie jahrelang das Mädchen, dass sich über seine Freundinnen lustig macht, wenn diese vor lauter Liebe verrückte Dinge tun, und plötzlich ist sie selbst 1000mal schräger drauf und verliebt sich Hals über Kopf in einen leicht durchgeknallten, ex-kriminellen und ihr völlig fremden Jungen. Sie geht einfach mit zu ihm nach Hause, steigt zu ihm ins Auto...haben ihre Eltern ihr das nicht anders beigebracht? Oder ist so was heutzutage ok? Vielleicht bin ich zu alt, aber ich finde das schon etwas bedenklich.
Toll finde ich dagegen die Beziehung, die Gin zu Richard, ihrer Kontaktperson in London, aufbaut. Sie weiß, dass sie ihm trauen kann, da ihre Tante sie dorthin schickt und er auch derjenige war, der in Pegs Auftrag die 13 Briefe losgeschickt hat. Nach und nach werden die beiden zu Vertrauten und Richard ist immer für Ginny da.

Die Stimmung des Buches würde ich größtenteils als locker und positiv beschreiben. Es gibt aber auch ernste Passagen, gerade im Zusammenhang mit Pegs Krankheit. Man kann sich  darüber streiten, ob es einen Cliffhanger am Ende des Buches gibt oder nicht. Denn zuerst sieht alles danach aus, dann kriegt die Autorin aber doch noch die Kurve...mehr möchte ich nicht verraten, um die Spannung nicht zu verderben. Es gibt aufjedenfall eine Fortsetzung.

"13 Little Blue Envelopes" ist eine leichte Sommerlektüre, die eine ganz besondere Reise durch Europa beschreibt. Auch wenn die Story unrealistisch ist und man sich die Hauptperson nicht unbedingt als Vorbild nehmen sollte, wird man doch gut unterhalten.


1 Kommentar:

  1. Eine schöne Rezi! Zuerst erinnert mich die Story ein wenig an "Jolande. Der Sommer meines Lebens", dann aber weniger. Trotz deiner Kritikpunkte klingt das Buch doch irgendwie interessant für mich. Ich kann mir aber auch nur schwer vorstellen, dass eine 17-jährige mal eben locker durch die Weltgeschichte pendeln darf, also mit Erlaubnis der Eltern. Trotzdessen macht die Story + deine Rezi neugierig.

    Liebe Grüße
    Reni

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